Mit elf Jahren kam ich nach Berlin. Meine Familie hatte einen schweren Verlust erlitten, sodass ich zu meiner Tante, meinem Onkel und deren drei Kindern zog. Nachdem ich mich eingelebt hatte, entdeckte ich die vielen Bücher meiner Tante. Ich weiß noch, wie verzaubert ich von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte war und das ich von da an das Lesen für mich entdeckt hatte. Immer wieder fragte ich meine Tante, ob ich dieses oder jenes Buch lesen dürfe, viel zu oft hörte ich allerdings, das ich für dieses oder jenes Buch noch zu jung sei. Also fing ich an diese Bücher heimlich zu lesen. Meist wurde ich zwar irgendwann erwischt, aber da hatte ich mein Ziel meist schon erreicht und das gewünschte Buch gelesen. So begann eine kleine Lesesucht, welche bis heute anhält. Es vergeht kein Tag, an welchem ich nicht lese. Dieses Abtauchen in andere Welten, den Kopf dabei komplett frei bekommen, das brauche ich einfach, um am Abend abschalten zu können. Zwischenzeitlich konnte ich auch meine Jungs schon anstecken, mittlerweile hat sich das aber leider wieder gelegt. …